Das ist der Ausgangszustand. Der Kondensatorblock eines Volksempfängers VE301 ist aufgequollen. Vergussmasse ist mehr oder weniger ausgetreten. Solch ein Chassis sollte nicht in Betrieb genommen werden. Netztrafo und Gleichrichterröhre wären gefährdet. Um den Kondensatorblock zu restaurieren, ist ein Ausbau desselben unumgänglich. Von der Lage der Bauteile ist ein Foto sinnvoll. Danach werden die Blockanschlüsse freigelötet. Der mechanische Ausbau ist auch nicht so einfach. Der Block hat seitlich je einen geschlitzten Blechzapfen, der durch einen Schlitz im Chassisblech gesteckt ist. Die zwei Enden des Blechzapfens sind gegenläufig umgebogen. Dazu kommt, dass ein Zapfen unter dem Spulenturm sitzt und der andere unter dem Netztrafo.
Um den Spulenturm anzuheben, müssen die Drähte zum Wellenschalter, zum Drehkondensator und zum Rückkopplungsdrehko abgelötet werden. Danach die geschlitzten Blechnasen an der Grundplatte des Spulenturmes gerade biegen. Jetzt kann der Spulenturm vorsichtig nach hinten gekippt werden. Der Blechzapfen unter dem Netztrafo kann mit einem "Zangensortiment" und etwas Glück gerade gebogen werden, so das er durch den Chassisschlitz passt.
Die beiden Widerstände werden noch abgelötet und die 10 Blechnasen gerade gebogen. Jetzt hebt man die Hartpapierplatte mit den Lötösen leicht an und kappt die Drahtverbindungen zu den einzelnen Kondensatoren. Je nach Vergußmasseart ist eine Entscheidung zu treffen wie die "Innereien" zu entfernen sind. Beim vorliegenden Kondensatorblock war nur oben eine spröde Schicht Teervergußmasse. Diese ließ sich leicht herauspolken. Zwischen den Einzelkondensatoren und auch am Blockboden befand sich Parafin. Auch hier reichten mechanische Mittel um die alten Kondensatoren zu entfernen.
In das Blechgehäuse werden nun Foliekondensatoren entsprechender Kapazität und Spannungsfestigkeit eingestapelt. Lücken werden mit Schaumstoff gefüllt. Die Reihenfolge der Kapazitäten entspricht dem Schema auf der Längsseite des Gehäuses.
Entsprechend dem Schaltschema erfolgt die Verdrahtung.
Nach dem Verlöten der Anschlussdrähte mit den Lötösen wird die Isolierplatte positioniert und mit den Blechnasen fixiert. Damit ist das Werk vollbracht.