Dieser Kleinsuper, oft auch Zwergsuper genannt wurde im EAK Köppelsdorf Anfang der 50er Jahre hergestellt. Als ich das Gerät zum ersten Mal sah, war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Das Gerät mußte leider einen ersten Wiederbelebungs- versuch ertragen, aber der Erfolg blieb offensichtlich aus. Die Rückwand fehlte auch, was bei einem Allstromgerät durch die fehlende Netztrennung lebensgefährlich ist. Nach einer groben Reinigung stellte ich zunächst die Funktion des Heizkreises sicher. Der Selengleichrichter fehlte.Leider war kein originaler zur Hand. Aus zwei defekten Gleichrichtern wurden intakte Platten gewonnen (zwar unterschiedliche Plattengröße) und ein funktionsfähiger Gleichrichter zusammen- gebaut.Das Gerät ist für Lang-, Mittel- und Kurzwelle ausgelegt. Die Kurzwelle ist in 4 über die ganze Skalenbreite gespreizten Rundfunkkurzwellenbändern unterteilt. Die Abstimmung von Vor- und Oszillatorkreis erfolgt induktiv mittels Variometer.
Unter der Bodenplatte sind ca. 10m Antennenlitze aufgewickelt. Zum Empfang sollte diese jedoch abgwickelt und erhöht aufgespannt werden.
Auf der Bodenplatte hat der Gehäusetischler seinen persönlichen Stempel aufgedrückt. Bei Problemen mußte man nicht lange nach dem Verursacher suchen.
Alle Bauteile werden von einem Aluminiumgußchassis aufgenommen. Das macht den Service sehr angenehm. Im oberen Teil des Chassis erkennt man den Vorwiderstand und den Heißleiter für den Serienheizkreis. Da beide Widerstände recht heiß werden, ist darüber im Holzgehäuse ein Steifen aus Aspest eingeklebt.
Die Rückwand wurde nach einem ausgeliehenen Original nachgebaut. Das Basismaterial besteht aus 4mm Hartfaser. Die Lüftungslöcher sind im Original viereckig. Die fertig bearbeitete Platte wurde mit schwarzem Rallaylack gespritzt. Die Beschriftung entspricht dem Original. Dazu habe ich die originale Rückwand abgescannt, die Schriftelemente ausgeschnitten und auf die neue Rückwand aufgeklebt. Die komplette Rückwand wurde mit Klarlack besprüht.
Der große permanentdynamische Lausprecher sorgt zusammen mit dem Holzgehäuse für einen angenehmen satten Klang.Beachtenswert ist auch, dass außer dem Lade- und Siebelko und dem Selengleichrichter alle Bauteile noch die Originalen sind.
Die noch gut erhaltene Beschriftung der Skala erinnert wehmütig an die hohe Zeit des Rundfunks vor allem im Mittelwellenbereich. In den Abendstunden nahm besonders am kurzwelligen Ende des Mittelwellenbereichs die Senderdichte zu.
Hier ist gut die Variometerspule für den Vorkreis zu erkennen. Die Spule besteht aus HF- Litze, im Gegensatz zum Oszillatorvariometer, das aus Volldraht hergestellt ist. Hier spielt die Kreisgüte keine so große Rolle wie beim Vorkreis.
Das Schaltbild ist im knappen Postkartenformat an der Innenseite der Rückand zu finden.