Dieses schöne Radio mit seiner modernen Formgebung gehört zum Adlershofer Requisitenfundus. Das linke Bild zeigt das Chassis im ausgebauten Zustand. Ein Teil der Röhren fehlte. Ziel war das Gerät wieder in einen empfangsbereiten Zustand zu versetzen. Nach einer Grundreinigung und der Beschaffung der fehlenden Röhren konnten die einzelnen Röhrenstufen einer Prüfung unterzogen werden. Zuerst das Netzteil. Nach Austausch der Netzanschlußschnur nahm ich das Gerät über einen Trennregeltrafo in Betrieb. Die Netzspannung dabei langsam bei 150V beginnend auf 230V hochgeregelt. Lade- und Siebkondensator (noch original) erwiesen sich als spannungsfest und hatten einen Reststrom von  unter 3mA rückläufig. Der "Grundbrumm" im Lautsprecher erschien mir normal. 

Dieses Radio wurde in den Jahren 1938/39 bei Telefunken Deutschland hergestellt. Es verfügt über einen Mittelwellenbereich und zwei Kurzwellenbereiche.

MW: 535 - 1565 kHz

KW I: 42m - 13m; 7,14 - 23MHz    KW II: 130m - 40m; 2,3 - 7,5MHz

Die ZF ist 468 kHz.

Dieser 6- Kreis AM- Super mit einer ZF von 468kHz ließ für die damalige Zeit keine Wünsche offen, zumal die Geradeausempfänger noch weit verbreitet waren. Der große elektrodynamische Lautsprecher und die kräftige Lausprecherröhre AL4 sorgen für einen guten Ton. Das zweite Diodensystem der ABC1 sorgt mit der Regelpentode AF3 für die Schwundregelung. Im Anodenkreis der AF3 befindet sich eine elektromechanische Feldstärkeanzeige. Der von der Empfangsfeldstärke abhängige Anodenstrom verändert das Magnetfeld in einem elektromechanischem System, dass einen Lamellenfächer steuert. Der Lichtschein einer Glühlampe gelangt als Lichtbalken auf die Skala in der Frontscheibe.